Grundeinkommen für Reiche

Rationalisierung und Konzentration in der Wirtschaft führen dazu, dass viele Leute nicht mehr auf herkömmliche Weise zum Geldverdienen kommen. Darauf wird der Vorschlag gegründet, der Staat solle allen regelmäßig einen festen Geldbetrag, etwa mindestens das Existenzminimum, bezahlen. (Parameter wären im Gesamt-Kreislauf anzupassen.) Das „Bedingungslose Grundeinkommen“. Dies unabhängig von ihrem sonstigen Einkommen. Gegen diesen Vorschlag wird unter anderem angeführt, dass es nicht sinnvoll oder gerecht wäre, diesen Betrag auch Leuten zukommen zu lassen, die sowieso ein hohes Einkommen haben. Das wundert mich.

Meine Einstellung kommt daher, dass ich den Vorschlag als eine andere Beschreibung eines alten Konzepts einer „Negativsteuer“ deute: Jeder (insbesondere wer sonst nichts hat) bekommt den Betrag, und von dem, was er dann doch hinzuverdient, kann er einen Teil behalten. Das Gesamt-Einkommen könnte auf diese Weise plausibler gestaltet werden als mit den jetzigen Regelungen. Also für Steuern und „Grundeinkommen“ gäbe es dann eine Gesamt-Regelung, bei der Leute mit hohem sonstigen Einkommen eben netto nicht mehr übrig behalten müssten als jetzt. (Meinen Vorstellungen am nächsten käme das sogenannte Althaus-Modell.) Und wer da wieder Ecken und Stufen im Verlauf solcher Steuer in Abhängigkeit vom eigenen Einkommen mit jeweiligen Benennungen einbauen wollte (als ob Geld-Differenzen bei verschiedenen Beträgen etwas qualitativ Verschiedenes wären), sollte dann beweispflichtig sein.