Grundeinkommen für Reiche

Rationalisierung und Konzentration in der Wirtschaft führen dazu, dass viele Leute nicht mehr auf herkömmliche Weise zum Geldverdienen kommen. Darauf wird der Vorschlag gegründet, der Staat solle allen regelmäßig einen festen Geldbetrag, etwa mindestens das Existenzminimum, bezahlen. (Parameter wären im Gesamt-Kreislauf anzupassen.) Das „Bedingungslose Grundeinkommen“. Dies unabhängig von ihrem sonstigen Einkommen. Gegen diesen Vorschlag wird unter anderem angeführt, dass es nicht sinnvoll oder gerecht wäre, diesen Betrag auch Leuten zukommen zu lassen, die sowieso ein hohes Einkommen haben. Das wundert mich.

Meine Einstellung kommt daher, dass ich den Vorschlag als eine andere Beschreibung eines alten Konzepts einer „Negativsteuer“ deute: Jeder (insbesondere wer sonst nichts hat) bekommt den Betrag, und von dem, was er dann doch hinzuverdient, kann er einen Teil behalten. Das Gesamt-Einkommen könnte auf diese Weise plausibler gestaltet werden als mit den jetzigen Regelungen. Also für Steuern und „Grundeinkommen“ gäbe es dann eine Gesamt-Regelung, bei der Leute mit hohem sonstigen Einkommen eben netto nicht mehr übrig behalten müssten als jetzt. (Meinen Vorstellungen am nächsten käme das sogenannte Althaus-Modell.) Und wer da wieder Ecken und Stufen im Verlauf solcher Steuer in Abhängigkeit vom eigenen Einkommen mit jeweiligen Benennungen einbauen wollte (als ob Geld-Differenzen bei verschiedenen Beträgen etwas qualitativ Verschiedenes wären), sollte dann beweispflichtig sein.

Willensfreiheit

Über den freien Willen wird seit langem gesprochen und geschrieben. Das wird wohl noch lange so bleiben. Die Haupt-Frage dabei scheint zu sein, ob es ihn denn gibt. Also ob der Wille frei sei.

Seltener scheint gefragt zu werden, was der freie Wille denn überhaupt sein soll; was also mit diesem Wort „freier Wille“ denn überhaupt bezeichnet sein soll. Das ist auch mein Problem. Erst nach Übereinstimmung über diesen Begriff sollte man wohl nach der Existenz eines solchen Gegenstandes fragen.

Ich möchte versuchen, diese Frage konstruktiv darzustellen. Denn es braucht anscheinend einigen Aufwand, eine solche Verständnisfrage hinreichend zu formulieren.

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Juristen und Logik

Beim Betrachten von gesetzlichen Regelungen aus praktischem Anlass finde ich: Juristen und Schreiber von Gesetzen lieben Logik z.B. in Form der Formulierung von Ausnahmen von Ausnahmen usw. Das macht das Verstehen schwierig. Philosophen und Mathematiker lieben ebenfalls, schwierig zu Verstehendes insbesondere in formalem Umkreis doch zu verstehen. Ich meine aber doch, dass die oben Genannten wegen der praktischen Bedeutung ihrer Texte eine andere Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit hätten.

Nochmal Ziegenproblem

Kurz wiederholt: Ein Kandidat für den Gewinn eines Autos steht vor 3 geschlossenen Toren, hinter einem steht ein Auto, hinter den anderen jeweils nur eine Ziege. Ein Moderator gibt dem Kandidaten die Möglichkeit, durch Zeigen auf ein Tor das Auto zu gewinnen. Das ist ausführlicher zu formulieren.

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Internetzensur

Das Vorhaben der Bundesregierung zum Schutz von Kindern vor pornographischem Missbrauch scheint in herkömmlichen Medien noch wenig Beachtung zu finden. Um den Gewinn der kommerziellen Täter zu schmälern und damit den Missbrauch zurückzudrängen, sollen (zunächst in technisch relativ schwacher Weise) kinderpornographische Seiten im World Wide Web (WWW) gesperrt werden. (Nicht gelöscht, nur ihre Ansicht bei Benutzer-näheren Durchleitern, Access-Providern, verschleiert.) Weiterlesen

Alkoholunfälle

Ein Artikel über den Sinn von Geschwindigkeitsbeschränkungen im Straßenverkehr und deren Überwachung erinnert mich an einen meiner alten Mängel an Verständnis:

Alkohol sei eine der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr, heißt es. Das will man anscheinend ändern. Also, nach Maßgabe anderer Unfallursachen auf dieser Betrachtungsebene: Müdigkeit, Drogen, mangelndes Training, Abwesenheit der Gedanken, Leichtsinn, oder was noch? den Anteil an alkoholverursachten Unfällen verringern.

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Menschenleben gegeneinander aufrechnen

Im Zusammenhang mit dem Versuch, per Gesetz den Abschuss eines von Terroristen gesteuerten Passagierflugzeugs kurz vor dessen Ziel zu ermöglichen, um den Tod von Unschuldigen (zusätzlich zu dem der Passagiere) zu verhindern, wurde unter anderem gesagt, dass in keinem Fall Menschenleben gegeneinander aufgerechnet oder abgewogen werden dürften. Also hier etwa die Rettung von Menschen in einem Hochhaus (oder einem Stadion) gegen die Verkürzung um Sekunden bis Minuten der Rest-Lebenszeit der Flugzeug-Passagiere. Darüber ist nicht zu verfügen.

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Weitermachen

So ein Blog ist anscheinend doch weniger dazu geeignet, ab und zu mal etwas Abgeschlossenes mitzuteilen. Also muss man sich eher darauf einstellen, sich in späteren Beiträgen auf Ergänzungen einzulassen. Ein heilsamer Zwang zur Unbefangenheit? Einträge wie im Tagebuch zu schreiben?

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Neuartiger Rundfunk

Zu meinem Blog-Start in dieser Zeit der Finanz-Turbulenzen ein Steckenpferd von einem Nebenschauplatz: Rundfunkgebühren für Geräte am Internet. Computer, mit denen Kommunikation über das Internet möglich ist, werden im Rundfunkgebührenstaatsvertrag zu den „neuartigen Rundfunkempfangsgeräten“ gerechnet, wie der Leser sich dort zusammenreimen kann. Eine Definition des Begriffs scheint schwer zu finden zu sein. Über diese eigenartige Begrifflichkeit habe ich aus technischer Sicht etwas in „Rundfunkgebühren für PCs?“ zusammengetragen.

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